3D-Labor – Was fehlt hier?
2017
Schule am Rathaus
Über den Zeitraum von mehreren Wochen besuchten Schüler*innen der Holzwerkstatt regelmäßig das Bode-Museum. Ausgehend von ihrem Interesse am eigenhändigen Bauen beschäftigen sie sich intensiv mit dem Museum und den Objekten seiner Sammlung. Die Frage: „Was fehlt hier?“ leitete sie bei ihrer Betrachtung und führte zu so unterschiedlichen Antworten wie Bewegung, Tiere oder Körperteile… In einem nächsten Schritt wählten die Schüler*innen einzelne Kunstwerke, aber auch Eigenschaften des Museums aus, um an ihnen das Fehlende zu ergänzen. Mit unterschiedlichsten Medien und Materialien entwickelten sie in kleinen Gruppen Lösungen, die sie vor Ort in den Sammlungsräumen temporär installierten: So bekam die Büste von Kant eine alternative Nase aus Gips, einer Figurengruppe wurde ein kleiner Elefant zur Seite gestellt und eine Konfettimaschine sorgte für mehr Stimmung im Haus.
Die Objekte der Schüler*innen traten in einen spannenden Dialog mit den Werken der Sammlung. Mit ihren Komplettierungen machen sie sich persönlich zuständig und eröffnen einen neuen Blick auf das Museum.
Klassenstufe 7
Juni bis Juli 2017 mit sechs Einzelterminen
Workshopleitung:
Malte Bartsch
Malte Bartsch hat am Institut für Raumexperimente (IFREX) von Olafur Eliasson im Studiengang Bildende Kunst der Universität der Künste in Berlin sein Diplom erworben und war 2015 Meisterschüler bei Manfred Pernice (ebenfalls an der UdK Berlin). Seine künstlerischen Arbeiten waren in den vergangenen Jahren in Berlin, Köln, Kopenhagen, Zürich und Guangzhou/ China im Rahmen internationaler Ausstellungen zu sehen. Von 2012 bis 2014 war Bartsch als freier Kunstvermittler und Initiator einer Lehmbaustelle für Grundschulkinder im Freizeit und Erholungszentrum (FEZ) in Berlin tätig und hat von 2010 bis 2012 als Vorsitzender des Kunstverein Jahnstrasse e.V. das Projekt „Die Kunstkoffer kommen“ für Kinder aus einem Problembezirk in Braunschweig initiiert.
Karen Winzer
Karen Winzer ist bildende Künstlerin. In ihrer künstlerischen Praxis folgt sie einer forschenden Grundhaltung. Dabei geht sie von Alltagsbeobachtungen, unter anderem speziellen Tätigkeiten und Berufen, Fähigkeiten wie Unfähigkeiten von Menschen, räumlichen oder baulichen Phänomenen aus, die sowohl Ausgangspunkt für ephemere künstlerische Interventionen als auch für weitreichende Auseinandersetzungen werden können. Von 2009 bis 2014 war sie künstlerische Mitarbeiterin an der Universität Kassel und hat an der hfbk Hamburg und der Schule für Gestaltung Biel/ Schweiz unterrichtet. Als künstlerische Kunstvermittlerin erprobt sie stetig neue Formate, bezieht Expert*innen anderer Disziplinen ein, arbeitet choreografisch, vermittelnd oder kuratorisch. Gemeinsam mit Mirko Winkel und Lydia Hamann hat sie im Rahmen des DeathLab eine diskursive Reihe zu Tod und Kunst realisiert.