Das Bode-Museum gehört zum Ensemble der Museumsinsel in Berlin und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es beherbergt die Skulpturensammlung, das Museum für Byzantinische Kunst und das Münzkabinett. Darüber hinaus befindet sich hier eine Sammlung von ca. 150 Werken der Gemäldegalerie, welche die Skulpturenpräsentation ergänzen.
1904 eröffnete das Museum – damals Kaiser-Friedrich-Museum – an der nördlichen Spitze der Museumsinsel als ein Ausstellungshaus für Bild- und Skulpturenwerke Europas. Wilhelm von Bode, dessen Namen das Museum seit 1957 trägt, prägte hier als erster Museumsdirektor die Ausstellungspraxis, die sich von der Inszenierung anderer Museen der Zeit unterschied: Gemälde und Skulpturen wurden gleichrangig und gattungsübergreifend in Räumen gezeigt, die ihrem ursprünglichen Herkunftskontext nachempfunden waren.
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Dazu gehörte die Aufstellung dekorativer Elemente wie Möbel oder Kamine, die den Gesamteindruck eines historischen Innenraums erlebbar machten. Das Herzstück bildete die sogenannte Basilika nach dem Vorbild der Kirche San Salvatore al Monte in Florenz, in deren Nischen Altarbilder, u. a. aus der Della Robbia-Werkstatt, gezeigt wurden. Nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und in Folge der kriegsbedingten Unterbringung der Sammlung in Standorten sowohl in Ost- als auch in Westberlin, blieb die Sammlung in den Jahrzehnten der Teilung Deutschlands zerstreut. Zahlreiche, während des Krieges im Flakbunker Friedrichshain untergebrachte Kunstobjekte fielen zwei großen, noch heute ungeklärten Bränden im Mai 1945 zum Opfer. 1400 Werke der Sammlung gelten seit dem Krieg als vermisst.
Nach der Wiedervereinigung kehrte eine große Anzahl von Kunstwerken nach Berlin und ins Bode-Museum zurück, wo sie seit 2006, ein halbes Jahrhundert nach der kriegsbedingten Schließung, wieder in ihrer Gesamtheit und einer ganzheitlich restaurierten Museumsarchitektur zu sehen sind. Heute ist die Skulpturensammlung des Bode-Museums eine der größten Kollektionen alter Plastik weltweit. Sie umfasst Werke vom frühen Mittelalter bis zum späten 18. Jahrhundert aus den deutschsprachigen Ländern, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien. Bildhauernamen wie Donatello, Tilman Riemenschneider, Giovanni Lorenzo Bernini oder Andreas Schlüter zeugen von der überragenden Qualität der Sammlung.
Das Museum für Byzantinische Kunst besitzt eine erstrangige Sammlung spätantiker und byzantinischer Kunstwerke aus der Zeit vom 3. bis zum 15. Jahrhundert, die aus nahezu allen Gegenden des antiken Mittelmeerraumes stammen. Schwerpunkte sind dabei heidnische und christliche Sarkophage aus Rom, figürliche und ornamentale Skulptur aus dem Oströmischen Reich, kostbare Elfenbeinschnitzereien und Mosaikikonen sowie Gegenstände aus Alltag und Religion des spätantiken Ägypten.
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