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© SMB / Juliane Eirich, 2018 

Critical Friends

Wissenschaftler*innen und Expert*innen, die sich durch ihre Tätigkeit und Expertise innerhalb der Themenspektren Bildung, Vermittlung, Museum und Schule auszeichnen, wurden regelmäßig in die Initiative eingebunden. Sie erweiterten die Arbeit von lab.Bode durch eine Außenperspektive, gaben Impulse und trugen zu einer reflektierten Praxis bei. Im Laufe des Programms ist der Pool der Critical Friends durch neue Perspektiven zu allen Themenbereichen erweitert worden.

Zu Beginn standen drei für die Arbeit von lab.Bode zentrale Themenbereiche im Fokus:

A. Machtkritische und diskriminierungskritische Vermittlungsarbeit

Critical Friend: Carmen Mörsch, Professorin für Kunstdidaktik für das Lehramt an der Kunsthochschule Mainz. Die Themen Diskriminierungskritik und Diversität sind zentral in ihrer Praxis, Lehre und Forschung. Aktuell arbeitet sie an einem Handbuch zu diesem Thema.

Carmen Mörsch unterstützte das Projektteam bei der Entwicklung einer macht- und diskriminierungskritischen Kunstvermittlungspraxis im Rahmen von lab.Bode. Frage- und Problemstellungen aus dem lab.Bode wurden im Rahmen von regelmäßigen Beratungstreffen gemeinsam mit dem Team reflektiert und bearbeitet. Ziel war außerdem die Entwicklung und Durchführung von Fortbildungsangeboten für die Freien Mitarbeiter*innen, die Lehrkräfte der Partnerschulen und das Team von lab.Bode. Im Frühjahr 2018 fand ein zweiteiliges Awareness-Training für feste und freie Mitarbeiter*innen von lab.Bode (wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Workshopleiter*innen und studentische Hilfskräfte) statt, das für diskriminierungs- und rassismuskritische Positionen an der Schnittstelle von Kunst und Bildung sensibilisierte.

 

B. Kollaborative Jugendarbeit

Critical Friend: Tanja Ries, Koordinatorin und Projektleiterin des STREET COLLEGE, Plattform für selbstbestimmte und individuelle Lernziele im Gangway e.V. Sie reichte ihre Masterarbeit zum Thema „Haltung“ in der kulturellen Bildung ein.

Die Frage nach der Relevanz des Museums für Kinder und Jugendliche ist notwendigerweise mit der Haltung verknüpft, die den jungen Museumsbesucher*innen entgegengebracht wird. Sie müssen ernst genommen und als eigenständige Gruppe von Akteuer*innen im Museum verstanden werden. Im Rahmen eines Workshops erarbeitete das Team der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen von lab.Bode gemeinsam mit Tanja Ries ein „Haltungspapier“. Dieses beinhaltete Haltungen und Positionierungen, die der Vermittlungspraxis von lab.Bode zugrunde lagen. Darüber hinaus wurden Feedback-Methoden für Schüler*innen entwickelt, deren Perspektiven damit zum elementaren Bestandteil der Projektreflexion und -dokumentation wurden.

 

C. Inreach: interne Veränderungsprozesse

Critical Friend: Christine Gerbich. Im Rahmen ihres Forschungsprojekts „Experimentierfeld Museum“ im Museum für Islamische Kunst hat Christine Gerbich intensive Erfahrungen mit Inreach-Prozessen gesammelt. Sie arbeitete im Forschungsprojekt „Making Differences in Berlin: Transforming Museums and Heritage in the 21st Century“.

Wenn das Museum relevant für Kinder und Jugendliche sein will, muss es interne, strukturelle und ideelle Veränderungsprozesse durchlaufen. Die Auseinandersetzung mit diesen Veränderungen war von Anfang an Teil der Arbeit von lab.Bode und musste von Outreach-Prozessen unterschieden werden, die die internen institutionellen Strukturen unberührter ließen. In regelmäßigen Treffen mit Christine Gerbich wurden die Fragestellungen und Herausforderungen, welche sich in der Arbeit von lab.Bode durch die institutionellen Strukturen ergaben, reflektiert. Es fanden Workshop-Einheiten mit dem Team des Bode-Museums (Kurator*innen, Restaurator*innen, Aufsichtspersonal) statt, die den Verständigungsprozess zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen unterstützten.