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NIEMAND MACHT JEMALS ETWAS ALLEIN
© GfZK 

NIEMAND MACHT JEMALS ETWAS ALLEIN

2020

GfZK – Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

In welchen Beziehungen und Strukturen leben wir? Wie können wir im Museum Beziehungen erforschen? Und wie können wir dabei Beziehungen eingehen, in denen wir voneinander lernen und gemeinsam etwas schaffen können? Diese Fragen standen im Zentrum des zweiteiligen Projekts „Niemand macht jemals etwas allein“.

 

Teil 1 – Niemand macht jemals etwas allein

Der erste Teil des Projektes fand im Februar und März 2020 statt. Schüler*innen des Max Klinger-Gymnasiums Leipzig arbeiteten mit den Vermittler*innen in der Ausstellung „Im Rücken die alte Ordnung (he she they walked)“ von Natascha Sadr Haghigian. Ausgehend von den künstlerischen Arbeiten, die von europäischer Grenzpolitik, von der Ausbeutung von Geflüchteten in der Lebensmittelindustrie, aber auch von Formen des Protests und Widerstands erzählten, sprachen wir über Machtbeziehungen und ungerechte Strukturen, in unseren eigenen Leben und darüber hinaus.

Die Schüler*innen schrieben Texte über das, was sie wütend macht und was sie gern verändern würden. Sie schrieben über Ausgrenzung und Rassismus, über den Klimawandel und unfähige Entscheidungsträger*innen, über ungerechte Noten und den Wunsch ernstgenommen zu werden.

Wir stellten uns die Frage: Wie können wir diese Wut nach außen tragen und sichtbar machen? Gemeinsam entwickelten wir die Idee einer „(Anti-)Wutbox“ im Garten der GfZK, die an einem Projekttag gemeinsam gebaut wurde und die für einige Wochen von Besucher*innen des Gartens betreten werden konnte. Im Inneren der Box war ein selbstgeschriebener Protestsong zu hören, Zeichnungen auf einer Plexiglasscheibe in der Wand erzählten von Ausgrenzung und vom Verschiedensein. Die „(Anti-)Wutbox“ war ein echtes Gemeinschaftsprodukt, ein Ort zum Wütend sein, Nachdenken und Pläne schmieden.

Zum Ansehen & Downloaden: Songtext_Niemals macht jemals etwas allein

Vielen Dank an die Schüler*innen der Klasse 9b und 9e des Max-Klinger-Gymnasium Leipzig:
Anna, Bruno, Caro, Christian, Fabian, Florian, Heshou, Jana, Julia, Julia, Justin, Josi, Katharina, Lara, Linda, Martin, Marvin, Moritz, Oliver, Paul, Paul, Paula, Philipp, Ricardo, Stine, Vincent und Virginia mit Anne Podbiel

Vermittler*innen
Johanna Krümpelbeck, Wissenschaftliche Volontärin in der Kunstvermittlung der GfZK
Franz Thöricht, Kunstvermittler und Szenograf
Alexandra Friedrich, Leiterin Kunstvermittlung GfZK

 

Teil 2 – Kommst Du mit in den Garten?

Der Garten der GfZK spielte im zweiten Teil des Projekts eine Hauptrolle. Er ist das ganze Jahr über rund um die Uhr geöffnet, er ist Entspannungsort, Treffpunkt und Spielplatz für Menschen, ein Zuhause für Pflanzen, Tiere und Kunst. Mit „Kommst Du mit in den Garten?“ luden wir Kinder dazu ein, dieses lebendige Beziehungsgeflecht zu erkunden und uns dabei zu helfen, Material für ein Tool zu sammeln, mit dem Besucher*innen den Garten durch ihre Augen sehen können.

Ursprünglich wollten wir mit Schulklassen zusammenarbeiten, die schon oft in der GfZK waren und den Garten gut kennen. Aufgrund der Coronapandemie mussten wir unsere Pläne ändern. Wir entwickelten Hefte mit Fragen und Handlungsanweisungen, die wir auf dem GfZK-Gelände auslegten. Verschiedene Kinder, die den Garten in kleinen Gruppen, mit ihren Eltern oder allein, durchforstet hatten, stellten uns ihre Hefte, Fotos und Fundstücke zur Verfügung.

Aus dem Material, das die Kinder gesammelt haben, entstand schließlich ein neues Erkundungsheft für den GfZK-Garten, das nun in den Ausstellungshäusern und auf dem Gelände ausliegt. Alle Besucher*innen sind herzlich eingeladen, sich von den Kindern durch den Garten führen zu lassen.

 

Vielen Dank an Arvid, Lina, Maria, Milan, Nina, Nike und Paula

Vermittlerinnen
Johanna Krümpelbeck
Alexandra Friedrich

Gestaltung
Wiebke Steinert

Mentorinnen
Alexandra Friedrich & Lena Seik, Leiterinnen Kunstvermittlung GfZK