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Projektdokumentation
Folge meiner Spur

Projekt:
Folge meiner Spur
Projektkoordination (Wissenschaftliche Mitarbeiter*in lab.Bode):
Judith Boegner
Workshopleiter*innen (Freie Mitarbeiter*in):
Barbara Campaner, Anja Schäfer
Projektzeitraum:
15.6.–29.6.2017
Termine & Dauer:
5 Einzeltermine Tag 1: 4 Std. Tag 2: 4 Std. Tag 3: 4 Std. Tag 4: 4 Std. Tag 5: 4 Std.
Schule:
Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule
Klasse/Lehrkraft:
Kultur-AG 6.–10. Klasse / Anke Brauer, museumsbeauftragte Lehrkraft und Jenny Paulick, Klassenlehrerin
Gruppengröße:
16-19
Oberthema/Unterthema:
Museum als System / Alternative Erzählungen im Museum

Projektüberblick

Welche Wege schlagen wir im Museum ein und warum? Wie können wir die persönliche Erfahrung mit der Kunst visualisieren? 16 Schüler*innen der AG Kultur fanden im Rahmen eines fünftägigen Workshops subjektive Wege durch das Museum. Die Spur wurde zum Ausgangspunkt einer künstlerischen und forschenden Auseinandersetzung mit Raum, Zeit und Material. Als Begleiterin der Jugendlichen um eigene Betrachtungsweisen und Suchbewegungen zu dokumentieren diente die Fotokamera. Mithilfe von Mapping-Methoden (Mind-Mapping, Concept-Mapping, Kartografie und grafische Notation) entwickelte die Gruppe neue Koordinaten zwischen verschiedenen Kunstwerken, schuf alternative Formen, Muster und Strukturen aus Architekturdetails und Objekten der Sammlung. Entstanden sind grafische Diagramme oder „Partituren“ in Form eines Leporellos, welche die persönlichen Wege der Schüler*innen visualisieren und zur Spielanleitung für ihre künstlerische Vorgehensweise werden. Gemeinsam mit dem Leipziger Gestaltungsstudio arc wurde zudem ein Spur-Baum, eine Bild-Cluster in der Form eines Baumes, realisiert.

Objektbezug

Die Schüler*innen suchten sich individuell beziehungsweise in Kleingruppen Objekte aus der Sammlung oder Architekturdetails aus und fotografierten diese. Von ihrer Auswahl ausgehend entstanden mittels Mapping-Methoden Fotoreihen und grafische Diagramme, die die persönlichen Wege der Schüler*innen durch das Museum sichtbar machten.

Zu den von den Schüler*innen ausgewählten Objekten zählten beispielsweise Tierreliefs aus der Sammlung des Museums für Byzantinische Kunst aus dem zwölften Jahrhundert, ein Hifthorn aus Elefantenzahn ebenfalls aus dem zwölften Jahrhundert, ein Apsismosaik aus San Michele in Africisco zu Ravenna, um 545/546 sowie die Skulptur Diana als Jägerin von Bernardino Cametti um 1720/1750.

Formen der Zusammenarbeit

An der Schule gibt es eine Kultur-AG, die durch beteiligte Schüler*innen-Vertreter*innen Projektideen entwickelt oder auswählt. Schüler*innen der 6. bis 10. Klasse können sich dann für die Kultur-AG entscheiden und an gewählten Projekten teilnehmen. Im Vorfeld des Projekts „Folge meiner Spur“ fand ein Kennenlern-Workshop im Bode-Museum statt. Am Ende dieses eintägigen Workshops gaben die beteiligten Schüler*innen Feedback dazu, was sie bei einem nächsten Besuch oder einem längeren Projekt im Museum gerne machen würden und was sie am Bode-Museum besonders interessiert.

Aus diesen Ideen und in Zusammenarbeit mit der museumsbeauftragten Lehrkraft und den freien Mitarbeiter*innen entwickelte sich die Projektidee von „Folge meiner Spur“.

Unterrichtsbezug / Bezug zu kompetenzbezogenem Lernen

Der Workshop knüpfte direkt an die Kultur-AG der Schule an und wurde nach den Interessen der Schüler*innen entwickelt. Die Schüler*innen lernten verschiedene Methoden (Mapping) kennen, um einen Ort wie das Museum selbstständig zu erschließen. Der forschende und auf die individuelle Erfahrung und Erlebnisse der Schüler*innen ausgerichtete Workshop förderte besonders ihre Wahrnehmungsfähigkeit, ihr selbstständiges Denken und Handeln sowie soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit.

Fächerbezug: Kunst, Geschichte

Methodische Herangehensweise

In dem Projekt wurde insbesondere mit Fotografie und verschiedenen Mapping-Methoden gearbeitet (Mind-Mapping, Concept-Mapping, Kartografie und grafische Notation). Folgende Methoden sind dokumentiert: Foto-Cloud, Emotional-Mapping, grafische Partitur.

Projektphasen

Termin Dauer Ort Was wurde gemacht?
15.6.2017 4 Std. Bode-Museum Kennenlernen, Erkundung des Museums mit Kamera, Foto-Cloud, Feedback mittels den Fotos zugeordneten Begriffen, zweite Erkundungsrunde mit Kamera
16.6.2017 4 Std. Bode-Museum Erweiterung der Foto-Clouds mit Fotos aus dem zweiten Rundgang, Mind-Map, Öffnung zu anderen Medien/Methoden (Theater, Schreiben, Zeichnen, Klang), Wahrnehmungsschärfung mittels erneuter Erkundung mit Kamera mit dem Auftrag, keine Kunst zu fotografieren, thematische Einführung „Spur“
27.6.2017 4 Std. Bode-Museum Zusammenführung „Spur“ und bisherige Bilder-Sets, Bilden von Assoziationsketten und Vorstellung, Concept-Map
28.6.2017 4 Std. Bode-Museum Thematische Einführung „Kartografie“ anhand von Beispielen, eigene Wege notieren (Liniendiktat, Zeichnen, Emotional-Mapping, Erstellen einer grafischen Partitur), individuelle Ergänzung und Erweiterung der Bilder-Sets
29.6.2017 4 Std. Bode-Museum Entwicklung gemeinsamer Präsentationsform aus den individuellen Bilder-Sets und Recherchen (Plakat, Diagramm)

Sichtbarkeit/Künstlerische & praktische Arbeiten

Am Ende des Projektes entstand ein Plakat, das nach dem Workshop professionell ausgearbeitet und als Plakat sowie Leporellogedruckt wurde. Die Materialien wurden im Bode-Museum und in der Schule ausgelegt.

Räume der Vermittlung / Projektsettings

Für das Projekt wurde ein Vermittlungsraum im Bode-Museum (Freiraum) genutzt. Es ist einer von insgesamt drei Vermittlungsräumen, die sich innerhalb des Ausstellungsrundgangs befinden. Sie sind von den Ausstellungsräumen öffentlich zugänglich und befinden sich in direkter Nachbarschaft mit den Objekten.

 

Ressourcen: Technik und Verbrauchsmaterialien

Technik: Digitalkameras, Fotodrucker

Verbrauchsmaterial: Filzstifte, Bleistifte, Scheren, Klebeband, große Papierbögen, Karteikarten, Moderationskarten, Druckerpapier, Druckerpatronen

Ressourcen: Honorare

2 freie Mitarbeiter*innen, jeweils 10 Stunden Vorbereitung, 20 Stunden Durchführung, 2 Stunden Sichtbarmachung im Projektverlauf, 5 Stunden Dokumentation und Reflexion

Autor*innen der Dokumentation
Barbara Campaner, Anja Schäfer, Judith Boegner