Projektdokumentation
Museum in Bewegung
Projektüberblick
Schüler*innen des Barnim-Gymnasiums entwickelten im Workshop „Museum in Bewegung“ gemeinsam mit drei Tänzer*innen und Choreograf*innen einen Parcours durch das Museum. Ausgangspunkt des Workshops war die Auseinandersetzung der Schüler*innen mit der Skulpturensammlung des Bode-Museums sowie die „architektonische Bühne“, in der die Objekte präsentiert werden. Die museale Kulisse als inszenierter Raum bildete einen Rahmen, in dem Haltungen und Posen, sowie Bewegungen und Geschichten erforscht und neu generiert wurden. Im Zentrum standen die Körperhaltungen einzelner Skulpturen sowie Gruppendarstellungen in Gemälden, die als Inspirationen für eigene Kompositionen dienten. Während der Öffnungszeiten des Museums entstanden so immer wieder spontane, performative Interventionen, die in einer Abschlusspräsentation für Freund*innen und Familien der Schüler*innen, aber auch interessierte Museumsbesucher*innen mündeten.
Objektbezug
Das Projekt „Museum in Bewegung“ entwickelte choreografische Arbeiten ausgehend von Körperhaltungen, die die Schüler*innen bei Skulpturen sowie in Gruppendarstellungen in Gemälden im Museum vorfanden. Die Kunstwerke, die als Ausgangspunkt dienten, wurden teils von den Workshopleiter*innen vorausgewählt, teils entdeckten sie die Schüler*innen selbst.
Formen der Zusammenarbeit
In einem Kennlern-Workshop, zu dem die Klasse vor der Projektwoche ins Bode-Museum kam, wurde fotografisch gearbeitet und, indem die Schüler*innen Gesten und Körperhaltungen von Skulpturen nachstellten, direkt auch der Körper miteinbezogen (Methode: Skulpturen-Memory). Da die Schüler*innen großes Interesse an der körperbezogenen Arbeit zeigten, entstand die Idee, in einem größeren Projekt mit ihnen performativ zu arbeiten. Die Lehrerin verfügte bereits über Erfahrung in der Arbeit mit Schulklassen im Bereich Performance und bestärkte deshalb das Vorhaben.
Unterrichtsbezug / Bezug zu kompetenzbezogenem Lernen
Das Projekt knüpfte an das Fach Kunst an (Rahmenlehrplan kompakt für die Jahrgangsstufen 1 bis 10). Durch den performativen Zugang ergab sich insbesondere ein Bezug zum Thema Inszenierung. Es wurden Skulpturen und Gruppenbilder von Gemälde nachgestellt, Schüler*innen erfanden eigene Spiele und Regeln sowie Szenen und Figuren. Der körperbezogene Ansatz eröffnete den Schüler*innen die Möglichkeit, den Körper als Medium kennenzulernen und erweiterte ihre Ausdrucksmöglichkeiten im Bereich nonverbaler Kommunikation. Der spielerische Ansatz stärkte dabei ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen und förderte soziale Kompetenzen in der Gruppenarbeit.
Methodische Herangehensweise
In dem Projekt wurde mit Methoden aus den Bereichen Performance, Tanz und Choreografie gearbeitet. Dabei erarbeiten die Schüler*innen Duette, aber auch Performances in größeren Gruppen.
Projektphasen
Termin | Dauer | Ort | Was wurde gemacht? |
---|---|---|---|
10.7.2017 | 4 Std. | Museum | Kennenlernen, Aufwärmen, Reenactment von Gruppenbildern |
11.7.2017 | 4 Std. | Museum | Aufwärmen, Objektrecherche im Museum, Narration schreiben, Narration im Duett choreografieren, Reflexion in der Gruppe |
12.7.2017 | 4 Std. | Museum | Duette weiterentwickeln, im Museumsraum Duette platzieren und mit Ein-Satz-Narrationen auf Schildern arbeiten, Beobachtung von Menschen im Park, kleine Sequenz über alltägliche Tätigkeiten, Reflexion in der Gruppe |
13.7.2017 | 4 Std. | Museum | Aufwärmen, Wiederholung und Vertiefung Aufgaben von Tag 1–3, Ablauf der Präsentation aufbauen, 1. Durchlauf, Reflexion in der Gruppe |
14.7.2017 | 4 Std. | Museum | Aufwärmübung, 2. und 3. Durchlauf, Präsentation |
Sichtbarkeit/Künstlerische & praktische Arbeiten
Da die Schüler*innen während der gesamten Projektlaufzeit häufig in der Ausstellung performativ arbeiteten, kam es immer wieder zu spontanen, performativen Interventionen in den Räumen des Museums.
Zum Abschluss des Projektes wurden Freund*innen und Familien der Schüler*innen sowie Kolleg*innen aus dem Haus zu einem choreografierten Rundgang durch das Museum eingeladen.
Räume der Vermittlung / Projektsettings
Bei dem Projekt wurde in den Ausstellungs- sowie Vermittlungsräumen von lab.Bode gearbeitet. Wichtig waren die Möglichkeit, sich für Besprechungen und Bewegungsübungen zurückziehen zu können, sowie genügend Platz für tänzerische Bewegung zu haben. Auch in der Ausstellung musste darauf geachtet werden, welche Orte sich für performative Aktionen eignen.
Mehr Informationen zu den Vermittlungsräumen von lab.Bode:
Ressourcen: Technik und Verbrauchsmaterialien
Technik: 1 große Aktivbox für abschließende Präsentation, 3 tragbare, kleinere Aktivboxen für die Probenarbeit in Kleingruppen
Verbrauchsmaterial: Papier, Edding, ca. 5 cm dickes Styropor für Schilder
Ressourcen: Honorare
3 freie Mitarbeiter*innen (Tänzer*innen / Performer*innen / Choreograf*innen), jeweils 16 Stunden Vorbereitung, 20 Stunden Durchführung, 5 Stunden Dokumentation und Aufarbeitung
1 Videomacher*in für Dokumentation
Rike Flämig, Josep Caballero García, Patricia Woltmann, Greta Hoheisel