Eine ActionMap für das Kunstmuseum Magdeburg
2020
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
Nicht laufen, nicht rufen und besser nicht anfassen – Verbote, die wohl jedem bekannt sind, geht es um das Museum. Aber welche dieser Regeln gelten im Umgang mit der Kunst und sind diese in jedem Museum gleich? Ist der Außenraum eines Museums auch automatisch ein Museum, wo verlaufen Grenzen?
Diese und einige weitere Fragen markieren den Beginn des Projekts, an dessen Ende klar formuliert ein interaktives und vielseitig nutzbares Printmedium stehen sollte. Ziel war es, einen eigenständigen Umgang mit dem Kunstmuseum Magdeburg als Ausstellungs-/ort zu ermöglichen. Über diesen mittels spielerischer und symbolischer Grenzüberschreitungen die Institution als einen Handlungsraum zu eröffnen und situative Lernprozesse zu schaffen, stellt die Kernaufgabe der entstandenen ActionMap dar.
Nicht nur das massive Bauvorhaben des Kunstmuseums, welches einen großen Teil der Ausstellungsflächen über mehrere Jahre einschränkt, war ein großes Problem der Planungsphase. Auch die ursprüngliche Idee, auf Basis von Workshopergebnissen unterschiedlicher Fokusgruppen die Aufgaben der ActionMap zu konzipieren, musste aufgrund der Covid19-Maßnahmen verworfen werden.
Mit der Entscheidung, die Inhalte der ActionMap komplett eigenständig festzulegen, fiel auch der Entschluss, sich dem urbanen Stadtraum und dem darin eingebetteten Skulpturenpark des Kunstmuseums zu widmen.
Die „ActionMap“ führt über den Außenbereich langsam an das Museum heran. Dort ist es ohne Distanz möglich, sich Kunst zu nähern – sie zu umarmen, sich auf sie zu stellen oder versuchsweise anzuschreien, stellen denkbare „Annäherungsversuche“ dar und öffnen die Frage nach dem Verhalten im Innenraum. Diese möglichen Erfahrungen brechen mit dem klassischen – und häufig als Barriere empfundenen – Verhalten im Museum und machen neugierig, mehr erfahren zu wollen.
Für den Innenraum des Museums birgt die ActionMap zudem eine Bastelseite, ein Würfel läd ein, Fragen zu stellen.
Ob nun Reißen, Rennen, Falten oder Wortbausteine neu zusammensetzen – mittels verschiedener Interaktionsseiten und kleinen Fakten zur Kunst, enthalten in den ExplanationBubbles, werden genaues Hinsehen, -hören und -fühlen geschärft, die ActionMap sich zu eigen gemacht und der Ort mit dem eigenen Erfahren verknüpft.
Erprobt und erfolgreich durchgespielt wurde die ActionMap mit einer kleinen Gruppe innerhalb eines Sommerferienworkshops, kurz vor Ende des Volontariates.
Projektidee und Konzeption: Christina Klein
Support Umsetzung: Franziska Dusch
Visuelle Umsetzung: Leonie Gürtler
Einen Einblick in die ActionMap gibt es hier: ActionMap