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MORE THAN ONE PICTURE
© Bettina Salzhuber (Ausstellungsbesuch im Museum Folkwang) 

MORE THAN ONE PICTURE

2020

Museum Folkwang Essen

Das Kunstprojekt MORE THAN ONE PICTURE befasst sich mit den Veränderungen des Alltags durch den Ausbruch der Covid-19 Pandemie, die auch Grund dafür ist, dass das Projekt mehrfach verschoben und angepasst wurde. Es begann bereits im Schuljahr 2019/20 und wird aktuell durch virtuelle Treffen fortgeführt.

Wie erleben Schüler*innen die Zeit der heimischen Isolation? Wie hat sich ihr Alltag durch Corona verändert? Mit wem oder was beschäftigen sie sich Zuhause, was vermissen sie besonders und was gibt ihnen Halt?
Mit diesen Fragen setzen sich die Schüler*innen der Klasse 8d der Gustav-Heinemann Gesamtschule Essen in diesem Projekt auseinander. In Anlehnung an die künstlerische Strategie des Künstlers und Aktivisten Keith Haring, dessen Arbeiten von 21.8 – 29.11.2020 im Museum Folkwang gezeigt wurden, entwickeln sie eine eigene Symbolsprache für das Erlebte. Die Bildsprache von Keith Haring besteht aus Symbolen, Icons und Piktogrammen und zeichnet sich durch einfache Linienzeichnungen in kräftigen Farben aus. Sie übernimmt Elemente und Techniken aus der Street-Art und Popkultur und kommentiert gesellschaftspolitische Themen der 1980er Jahre in New York.

Als Annäherung an Harings Arbeitsweise entwickelten die Teilnehmenden an einem Projekttag in der Schule MINIZINES. Das achtseitige Heft ermöglichte es ihnen eigens gewählte Fragestellungen bildlich zu beantworten, wie zum Beispiel: Warum mache ich Dinge, wie ich sie mache? Was ist Liebe? Warum tut es manchmal weh, wenn man alleine ist? Fragen die teilweise auch Keith Haring beschäftigten. 

Per Videokonferenz wurde das Projekt im Februar 2021 fortgesetzt und die Schüler*innen erhielten die Aufgabe, einen Spaziergang durch ihr Viertel zu machen. Mit ihren Handykameras gingen sie auf Spurensuche und dokumentierten verschiedene Zeichen und Bilder auf der Straße. Die Fotos dienten als Grundlage, um über Street-Art und Aktivismus zu sprechen und die eigenen Zeichnungen weiter zu abstrahieren. 

Die entstandenen Bilder der Teilnehmenden werden abschließend als animierte 3D-Collage zusammengefasst und mittels AR-Projektion in der Schule und im Museum verortet. Das Projekt findet voraussichtlich Anfang Mai 2021 seinen Abschluss. Die virtuelle Plastik stellt eine Art visuelles Alphabet dar und gibt die Erfahrungen und Wünsche der Schüler*innen wieder. 

 

Projektjahr: 2020 – 2021

Teilnehmende Schule: Gustav-Heinemann Gesamtschule Essen

Klasse: 8d

Idee und Konzept: Bettina Salzhuber

Idee, Konzept und Umsetzung: Stephanie Sczepanek

3D-Modellierung: Morris Vianden

Begleitende Lehrkraft: Douglas McTague

Mentor: Peter Daners

 

Stephanie Sczepanek ist eine freie Künstlerin und Kunstvermittlerin aus Münster und arbeitet seit einigen Jahren im freien Team der Bildung und Vermittlung des Museum Folkwang. Neben ihrer Promotion in Kunstwissenschaften an der Kunstakademie Münster arbeitet sie als Künstlerin meist performativ. Als Kunstvermittlerin realisierte sie unteranderem das transkulturelle projekt_Frieden in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Kultur Münster. 

 

Morris Vianden studierte an der Kunstakademie Münster freie Kunst und machte anschließend ein postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Aktuell arbeitet er am Adolph-Kolping Berufskolleg in Münster als Kunstlehrer. Neben diversen Ausstellungen für die er Videoinstallationen entwickelte, gründete er die Video- und Filmproduktionsfirma „kleinkino“ und machte sich als 3D-Artist selbstständig.